Gestern Abend Control mitsamt beiden Erweiterungen "The Foundation" und "AWE" beendet.
Story war Remedy-typisch wieder schwer durchschaubar, aber überzeugend. Auch das Gameplay mit den unterschiedlichen Fähigkeiten (insbesondere Schleudern) hat mir sehr gut gefallen. Die verschiedenen Missionen und Nebenaufgaben haben Spaß gemacht, wenn sie auf Dauer auch etwas repetetiv ausgefallen sind. Auch die einzelnen Gegnertypen fand ich sehr gut umgesetzt, die Bosskämpfe zwischendrin waren für mich manchmal etwas frustrierend und arg in die Länge gezogen, aber da hab ich mich auch durchgekämpft und sie nach einigen Versuchen geschafft.
Drei Dinge sind mir besonders negativ aufgefallen: Die Wegfindung/Gebäudekarte, das Kontrollpunktesystem und Soundbugs bei Dialogen.
An einigen Stellen hatte ich das Problem, dass ich trotz der Karte und dem gelb markierten Zielort nicht wusste, wie ich zu dem Ort für die aktuelle Mission kommen sollte. In der Folge bin ich zwischen verschiedenen Kontrollpunkten hin und her geswitcht und habe diverse Möglichkeiten, wie ich zu diesem Missionsziel kommen könnte, ausprobiert. Wenn das nicht funktioniert hat, musste ich mir leider anders helfen. Irgendwann hatte ich keine Lust mehr, minutenlang diverse Wege auszuprobieren und habe mir deshalb Walktroughs auf YouTube angeschaut. Fand das extrem schade, weil man dadurch immer etwas aus dem Spiel rausgerissen wird und das den Spielspaß extrem eingeschränkt hat. MMn wäre es besser gewesen, wenn man einen Leitstrahl zum markierten Missionsort gehabt hätte oder das auf Wunsch hätte einblenden lassen können, um sich besser zurecht zu finden. Die Gebäudekarte war tlw verbuggt, sodass nur die Ortsbezeichnungen angezeigt wurden und die Gebäudeumrisse komplett fehlten.
Das Kontrollpunktesystem kam mir an einigen Stellen wenig durchdacht und/oder unfair vor. Gerade bei einigen Bosskämpfen nervte das sehr, da man nach einem Tod immer wieder am zuletzt verwendeten Kontrollpunkt gestartet ist (der tlw deutlich entfernt zum Ort des Bosskampfes lag) und nicht direkt in der Anfangssequenz des Kampfes. Durch diese Art der Umsetzung wird man mMn als Spieler wieder aus dem Kampf und der Atmosphäre herausgerissen, weil man sich erst einmal wieder auf den Weg zur Boss-Location machen muss. Für mich auf Dauer auch sehr nervig.
Schließlich auch diverse Soundbugs bei Dialogen mit Pope, Arish und Langston. In vielen mehr oder weniger storyrelevanten Dialogen fehlte entweder der gesamte Ton oder nur ein Teil des Sounds. Habe deshalb zwischendrin auf deutsche Untertitel gewechselt, um wenigstens mitzubekommen, wovon die da gerade reden. Bei einem solchen Spiel, das sehr von der Story lebt, finde ich das sehr schade. Zudem ist Control ja bereits mehr als ein Jahr auf dem Markt, also kann man da mMn erwarten, das solche Dinge zwischenzeitlich gefixt sind. Die deutsche Synchro hätte zudem besser umgesetzt werden können, da nicht lippensynchron und sehr künstlich. Das hat ein Quantum Break vor ein paar Jahren schon deutlich besser hinbekommen. Kann im Nachhinein jedem empfehlen, lieber die englischsprachige Fassung mit deutschen Untertiteln zu spielen.
Fazit: Insgesamt (noch) ein sehr gutes Spiel mit motivierendem Gameplay, das mich storytechnisch aber nicht ganz so abgeholt hat wie die zuvorigen Remedy-Games (wie etwa Alan Wake und Quantum Break) und von einigen nervigen Makeln geprägt ist, die den Spielspaß sehr beeinträchtigen können. Folglich gebe ich Control leider eine niedrigere Bewertung, als ich das bei Remedy-Games eigentlich gewohnt bin.
>> Wertung: 8,0 / 10