@Tackleberry Würde das nur so halb bestätigen. Zu einem Kauf gehören (fast) immer zwei Seiten. Solange es sich nicht um eine börsennotiertes Unternehmen handelt (und das sind unabhängige Studios (Indies) eigentlich nie), wo eine "feindliche Übernahme" über Aktienkäufe prinzipiell auch gegen den Willen des entsprechenden Unternehmens möglich ist, muss sich auch immer einer verkaufen wollen. Valve, Remedy, CD Project Red oder Ubisoft würde ich etwa als zukünftige Kandidaten eher ausschließen, weil bei ihnen bisher nie ein Interesse bestanden hat, sich an eine große Firma wie Sony oder Microsoft zu binden. Bei den Moon Studios (als Indie) zum Beispiel bestand laut Phil Spencer während der Entwicklung des zweiten Ori-Projekts auch mal das Interesse einer Übernahme seitens Microsoft. Das wurde aber abgelehnt, weil man seine Unabhängigkeit behalten wollte.
Noch einige Gegenbeispiele: Playground Games war bis 2018 eigenständig und hat nur im Auftrag für Microsoft die Forza Horizon-Reihe entwickelt. Nachdem man drei erfolgreiche AAA-Spiele released hat, kam man zum Entschluss, sich übernehmen zu lassen. Schon vorher, aber vor allem seit der Übernahme durch MS konnte man die Entwicklungsbudgets und auch das Studio massiv vergrößern. Microsoft hat das Studio auch zu einem großen Teil mit aufgebaut bzw die Grundlage dafür geschaffen, dass man heute da steht, wo man steht. Naughty Dog war auch über 10 Jahre unabhängig, bis es von Sony gekauft wurde. Dasselbe bei Insomniac über einen noch längeren Zeitraum. Also ganz so einfach ist es meiner Meinung nach nicht.
Wir sind im Videospielemarkt eben in einer Konsolidierungsphase angekommen. Also genau da, wo die Serien- und Filmbranche schon lange ist. Es wird nur das gemacht, was läuft. Das Risiko dieses Innovationsverlusts kann man natürlich nicht vom Tisch wischen, das sehe ich langfristig auch.