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Hallo zusammen.
Habe für alle einen sehr interessanten Beitrag zum Thema Tuning gefunden.
Im 1. Teil wird der Nachlauf behandelt.
Mit dem Thema Nachlauf sind viele so vertraut wie mit der Rückseite des Jupiters. Deshalb nun die alles klärende Definition: Der Nachlauf ist die Neigung der Drehachse einer Achsschenkellagerung gegenüber der Senkrechten des Fahrzeugs parallel zur Fahrzeuglängsachse.
So, das war´s. Schön, dass ihr bei uns reingeschaut habt. Bis zum nächsten mal.
Nee Quatsch Leute, ich mach nur Spaß. Und zugegeben, ich habe diese schriftliche Gehirnschmalzattacke (gefunden im World Wide Web, wo sonst?) selbst nicht so recht geschnallt. Und während sich der Verfasser des Textes den Rücken mit den Fußnägeln kratzt, versuchen wir es mal mit der einfachen Tour. Schaut euch dazu mal ein Fahrrad von der Seite an. Dabei stellt ihr fest, dass die Vorderradgabel schräg nach vorne gewinkelt ist, was dazu führt, dass die Radnabe nicht vertikal zum Gabelkopf positioniert ist, sondern (in Fahrtrichtung gesehen) DAVOR. Verlängert man nun mit Hilfe einer Linie die Mittelachse der Vorderradgabel, treffen wir früher oder später einen Punkt am Boden. Diesen nennen wir jetzt einfach mal Spurpunkt. Nun ziehen wir eine zweite Linie, diesmal jedoch von der Nabe senkrecht zum Boden – die Stelle, an der unsere zweite Linie den Boden kreuzt, nennen wir mal Radaufstandspunkt. Liegt der Radaufstandspunkt (in Fahrtrichtung gesehen) nun HINTER dem Spurpunkt (wie es bei unserem Fahrradbeispiel eindeutig der Fall ist), reden wir von einem positiven Nachlauf. Liegt der Radaufstandspunkt dagegen VOR dem Spurpunkt, reden wir von einem negativen Nachlauf. Der Winkel, in dem beide Linien zueinander stehen, wird…oh Wunder…Nachlaufwinkel genannt. Und diesen können wir in Forza einstellen. Grandios!
Anders als bei Fahrrädern, bei denen der Nachlaufwinkel in Abhängigkeit zur Gabelneigung (und somit zum Nachlauf selbst) steht, ergibt sich bei einem herkömmlichen Einkaufswagen (gemeint ist nicht Muttis Smart, sondern die Dinger, die ihr samstags durch den Gemüsemarkt schiebt) ein positiver Nachlauf, obwohl der Radaustandspunkt VOR dem Spurpunkt liegt. Nanu? Gedankt sei dies einer Schröpfung der (im Falle der unten aufgeführten Grafik) lotrechten Steuerachse. Was der Autor damit sagen will? Ganz einfach: Ein veränderter Nachlauf zieht nicht zwingend einen veränderten Nachlaufwinkel mit sich. Pointiert: Nachlauf und Nachlaufwinkel sind völlig unabhängig voneinander zu bewerten.

So, back to topic - wir wollen schließlich keine Einkaufswagen tunen! Beim PKW ergibt sich der Nachlaufwinkel aus der Neigung des so genannten Achsschenkelbolzens. Und dieser steht bei Forza nach Einbau des Rennfahrwerks standardgemäß bei 5.0 Grad und lässt sich in Zehntelschritten auf minimal 1,0 Grad (grober Unfug), bzw. maximal 7,0 Grad (Gruß an die Lotus Elise-Fraktion) verringern, respektive erhöhen.
Info am Rande: Da ein negativer Nachlaufwinkel bei Autos (und Fahrrädern) soviel Sinn macht, wie ein viereckiger Reifen auf einer dreieckigen Felge (da unfahrbar), beschränkt sich Forza einzig auf die Einstellmöglichkeit des POSITIVEN Nachlaufwinkels. Wenn wir also folgend vom Nachlaufwinkel reden, meinen wir immer den POSITIVEN Nachlaufwinkel.
Durchaus interessant ist übrigens die Tatsache, dass sich ein eingeschlagenes Lenkrad während der Fahrt selbständig in seine Geradeausstellung zurück dreht, sobald ihr es loslasst. Zauberei? Mitnichten. Sondern? Da das Rad (durch den eingestellten Nachlauf) der verlängerten Steuerachse…na?...richtig…NACHLÄUFT, liegt ein Drehmoment an, welches dem Lenkeinschlag als rückstellende Kraft (Rückstellmoment) entgegen wirkt. Dieses Drehmoment verändert sich linear zum Nachlauf. Grundsätzlich gilt: Je höher der Nachlauf, desto höher das Rückstellmoment, je geringer der Nachlauf, desto geringer das Rückstellmoment, überhaupt kein Nachlauf, überhaupt kein Rückstellmoment. Im letzten Falle müsstet ihr das Lenkrad also eigenhändig zurückdrehen – so wie es Omis und eifrige Fahrschüler tun. Um Himmels Willen.
Ob Forza das Rückstellmoment je nach eingestelltem Nachlaufwinkel individuell simuliert, wage ich allerdings zu bezweifeln. Ausprobiert habe ich es aber ehrlich gesagt noch nicht.
Falsch ist übrigens die weit verbreitete Annahme, dass sich ein veränderter Nachlaufswinkel auf den Radstand des Autos auswirkt. Dies ist NICHT der Fall. Es würde ja auch reichlich ulkig aussehen - denn zöge man die Räder aus ihrer Längsachse, würden sie früher oder später nicht mehr unter die Radhäuser passen. Man müsste die Radhäuser also gleich mitverschieben. Aber soweit ist Forza noch nicht.
Generell gilt: Ein großer Nachlaufwinkel bringt Ruhe in das Auto (gemeint ist das Fahrverhalten, nicht die Geräuschkulisse), wohingegen ein kleiner Nachlaufwinkel für Unruhe sorgt (nervöserer Geradeauslauf, schlechtere Spurstabilität). Ziehen wir ein Beispiel heran. Ein in die A-Klasse hochgepimpter Lotus Elise fährt sich ohne Fahrwerkssetup (ergo mit 5,0 Grad-Standard-Nachlaufwinkel) flippiger als ein Skateboard, zickiger als eine Hollywood-Diva, bricht aus wo es nur geht, und das Einlenkverhalten ist spitzer als die Kinnlade von Schumi. Diese nicht unbedingt betörenden Fahreigenschaften sind nicht zuletzt dem äußerst kleinen Radstand geschuldet, welcher sich bei der Elise auf mickrige 2300 Millimeter beläuft (zum Vergleich: ein Mercedes SLS AMG kommt mit einem Radstand von 2680 Millimetern daher). Da wir den Radstand - wie oben erläutert – jedoch nicht verändern können, müssen wir dem kleinen Unruhestifter auf anderem Wege Ruhe einflössen. Und das tun wir…ihr ahnt es bereits…mit einer Erhöhung des Nachlaufwinkels um beispielsweise 2,0 Grad. Technisch (bzw. virtuell) passiert nun folgendes: Der (nach Einbau des Rennfahrwerks) standardgemäß auf 5,0 Grad angewinkelte Achsschenkelbolzen, wird um weitere 2,0 Grad aus seiner Achse gekippt, so dass er im Verhältnis zur geometrischen Vertikalen nun einen Winkel von insgesamt 7,0 Grad aufweist. Da der Achsschenkelbolzen nur eines von mehreren Bindegliedern in der „Lenkungskette“ ist, haben wir also quasi nichts weiter getan, als die Hebelwirkung des gesamten Lenkapparats zu verändern - und zwar zu Gunsten der Spurstabilität.

Nicht falsch verstehen: ein erhöhter Nachlaufwinkel macht die Elise (und im Fahrverhalten vergleichbares) nicht zwingend schneller, sehr wohl aber gefälliger, folgsamer, kulanter, berechenbarer…summa summarum FAHRBARER. Und wie wir alle wissen: Fahrbarkeit ist die Großmutter der Konstanz, und die Konstanz ist die Mutter aller Siege. Heieiei…waaaas für eine Poesie (an mir ist ein Goethe flöten gegangen).
Im Umkehrschluss lassen sich Autos mit einer Lenkansprechbarkeit Marke Öltanker in ihrer Agilität natürlich auch „anspitzen“. Limousinen beispielsweise, die mehr Wert auf schmusigen Komfort, als auf Performance und Esprit legen, vertragen oftmals einen kleineren Nachlaufwinkel. Ad hoc fällt mir da der 59er Broadway-Cruiser Cadillac Eldorado (DLC) ein, ihr wisst schon…diese 5 Meter 70-Yacht, die sich in Kurven ungefähr so spritzig anfühlt wie ein schales Hefe. Elvis mag das ja vielleicht gefetzt haben, wir dagegen raten zu einem kleineren Nachlaufwinkel – ganz im Sinne des Rock´n Roll.
Weitere Teile folgen
Stay tuned!
Habe für alle einen sehr interessanten Beitrag zum Thema Tuning gefunden.
Im 1. Teil wird der Nachlauf behandelt.
Mit dem Thema Nachlauf sind viele so vertraut wie mit der Rückseite des Jupiters. Deshalb nun die alles klärende Definition: Der Nachlauf ist die Neigung der Drehachse einer Achsschenkellagerung gegenüber der Senkrechten des Fahrzeugs parallel zur Fahrzeuglängsachse.
So, das war´s. Schön, dass ihr bei uns reingeschaut habt. Bis zum nächsten mal.
Nee Quatsch Leute, ich mach nur Spaß. Und zugegeben, ich habe diese schriftliche Gehirnschmalzattacke (gefunden im World Wide Web, wo sonst?) selbst nicht so recht geschnallt. Und während sich der Verfasser des Textes den Rücken mit den Fußnägeln kratzt, versuchen wir es mal mit der einfachen Tour. Schaut euch dazu mal ein Fahrrad von der Seite an. Dabei stellt ihr fest, dass die Vorderradgabel schräg nach vorne gewinkelt ist, was dazu führt, dass die Radnabe nicht vertikal zum Gabelkopf positioniert ist, sondern (in Fahrtrichtung gesehen) DAVOR. Verlängert man nun mit Hilfe einer Linie die Mittelachse der Vorderradgabel, treffen wir früher oder später einen Punkt am Boden. Diesen nennen wir jetzt einfach mal Spurpunkt. Nun ziehen wir eine zweite Linie, diesmal jedoch von der Nabe senkrecht zum Boden – die Stelle, an der unsere zweite Linie den Boden kreuzt, nennen wir mal Radaufstandspunkt. Liegt der Radaufstandspunkt (in Fahrtrichtung gesehen) nun HINTER dem Spurpunkt (wie es bei unserem Fahrradbeispiel eindeutig der Fall ist), reden wir von einem positiven Nachlauf. Liegt der Radaufstandspunkt dagegen VOR dem Spurpunkt, reden wir von einem negativen Nachlauf. Der Winkel, in dem beide Linien zueinander stehen, wird…oh Wunder…Nachlaufwinkel genannt. Und diesen können wir in Forza einstellen. Grandios!
Anders als bei Fahrrädern, bei denen der Nachlaufwinkel in Abhängigkeit zur Gabelneigung (und somit zum Nachlauf selbst) steht, ergibt sich bei einem herkömmlichen Einkaufswagen (gemeint ist nicht Muttis Smart, sondern die Dinger, die ihr samstags durch den Gemüsemarkt schiebt) ein positiver Nachlauf, obwohl der Radaustandspunkt VOR dem Spurpunkt liegt. Nanu? Gedankt sei dies einer Schröpfung der (im Falle der unten aufgeführten Grafik) lotrechten Steuerachse. Was der Autor damit sagen will? Ganz einfach: Ein veränderter Nachlauf zieht nicht zwingend einen veränderten Nachlaufwinkel mit sich. Pointiert: Nachlauf und Nachlaufwinkel sind völlig unabhängig voneinander zu bewerten.

So, back to topic - wir wollen schließlich keine Einkaufswagen tunen! Beim PKW ergibt sich der Nachlaufwinkel aus der Neigung des so genannten Achsschenkelbolzens. Und dieser steht bei Forza nach Einbau des Rennfahrwerks standardgemäß bei 5.0 Grad und lässt sich in Zehntelschritten auf minimal 1,0 Grad (grober Unfug), bzw. maximal 7,0 Grad (Gruß an die Lotus Elise-Fraktion) verringern, respektive erhöhen.
Info am Rande: Da ein negativer Nachlaufwinkel bei Autos (und Fahrrädern) soviel Sinn macht, wie ein viereckiger Reifen auf einer dreieckigen Felge (da unfahrbar), beschränkt sich Forza einzig auf die Einstellmöglichkeit des POSITIVEN Nachlaufwinkels. Wenn wir also folgend vom Nachlaufwinkel reden, meinen wir immer den POSITIVEN Nachlaufwinkel.
Durchaus interessant ist übrigens die Tatsache, dass sich ein eingeschlagenes Lenkrad während der Fahrt selbständig in seine Geradeausstellung zurück dreht, sobald ihr es loslasst. Zauberei? Mitnichten. Sondern? Da das Rad (durch den eingestellten Nachlauf) der verlängerten Steuerachse…na?...richtig…NACHLÄUFT, liegt ein Drehmoment an, welches dem Lenkeinschlag als rückstellende Kraft (Rückstellmoment) entgegen wirkt. Dieses Drehmoment verändert sich linear zum Nachlauf. Grundsätzlich gilt: Je höher der Nachlauf, desto höher das Rückstellmoment, je geringer der Nachlauf, desto geringer das Rückstellmoment, überhaupt kein Nachlauf, überhaupt kein Rückstellmoment. Im letzten Falle müsstet ihr das Lenkrad also eigenhändig zurückdrehen – so wie es Omis und eifrige Fahrschüler tun. Um Himmels Willen.
Ob Forza das Rückstellmoment je nach eingestelltem Nachlaufwinkel individuell simuliert, wage ich allerdings zu bezweifeln. Ausprobiert habe ich es aber ehrlich gesagt noch nicht.
Falsch ist übrigens die weit verbreitete Annahme, dass sich ein veränderter Nachlaufswinkel auf den Radstand des Autos auswirkt. Dies ist NICHT der Fall. Es würde ja auch reichlich ulkig aussehen - denn zöge man die Räder aus ihrer Längsachse, würden sie früher oder später nicht mehr unter die Radhäuser passen. Man müsste die Radhäuser also gleich mitverschieben. Aber soweit ist Forza noch nicht.
Generell gilt: Ein großer Nachlaufwinkel bringt Ruhe in das Auto (gemeint ist das Fahrverhalten, nicht die Geräuschkulisse), wohingegen ein kleiner Nachlaufwinkel für Unruhe sorgt (nervöserer Geradeauslauf, schlechtere Spurstabilität). Ziehen wir ein Beispiel heran. Ein in die A-Klasse hochgepimpter Lotus Elise fährt sich ohne Fahrwerkssetup (ergo mit 5,0 Grad-Standard-Nachlaufwinkel) flippiger als ein Skateboard, zickiger als eine Hollywood-Diva, bricht aus wo es nur geht, und das Einlenkverhalten ist spitzer als die Kinnlade von Schumi. Diese nicht unbedingt betörenden Fahreigenschaften sind nicht zuletzt dem äußerst kleinen Radstand geschuldet, welcher sich bei der Elise auf mickrige 2300 Millimeter beläuft (zum Vergleich: ein Mercedes SLS AMG kommt mit einem Radstand von 2680 Millimetern daher). Da wir den Radstand - wie oben erläutert – jedoch nicht verändern können, müssen wir dem kleinen Unruhestifter auf anderem Wege Ruhe einflössen. Und das tun wir…ihr ahnt es bereits…mit einer Erhöhung des Nachlaufwinkels um beispielsweise 2,0 Grad. Technisch (bzw. virtuell) passiert nun folgendes: Der (nach Einbau des Rennfahrwerks) standardgemäß auf 5,0 Grad angewinkelte Achsschenkelbolzen, wird um weitere 2,0 Grad aus seiner Achse gekippt, so dass er im Verhältnis zur geometrischen Vertikalen nun einen Winkel von insgesamt 7,0 Grad aufweist. Da der Achsschenkelbolzen nur eines von mehreren Bindegliedern in der „Lenkungskette“ ist, haben wir also quasi nichts weiter getan, als die Hebelwirkung des gesamten Lenkapparats zu verändern - und zwar zu Gunsten der Spurstabilität.

Nicht falsch verstehen: ein erhöhter Nachlaufwinkel macht die Elise (und im Fahrverhalten vergleichbares) nicht zwingend schneller, sehr wohl aber gefälliger, folgsamer, kulanter, berechenbarer…summa summarum FAHRBARER. Und wie wir alle wissen: Fahrbarkeit ist die Großmutter der Konstanz, und die Konstanz ist die Mutter aller Siege. Heieiei…waaaas für eine Poesie (an mir ist ein Goethe flöten gegangen).
Im Umkehrschluss lassen sich Autos mit einer Lenkansprechbarkeit Marke Öltanker in ihrer Agilität natürlich auch „anspitzen“. Limousinen beispielsweise, die mehr Wert auf schmusigen Komfort, als auf Performance und Esprit legen, vertragen oftmals einen kleineren Nachlaufwinkel. Ad hoc fällt mir da der 59er Broadway-Cruiser Cadillac Eldorado (DLC) ein, ihr wisst schon…diese 5 Meter 70-Yacht, die sich in Kurven ungefähr so spritzig anfühlt wie ein schales Hefe. Elvis mag das ja vielleicht gefetzt haben, wir dagegen raten zu einem kleineren Nachlaufwinkel – ganz im Sinne des Rock´n Roll.
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Stay tuned!