Mich persönlich erinnert die Diskussion um Robert Pattinson als Batman ganz stark an Daniel Craig als James Bond. Als dieser der Öffentlichkeit vorgestellt wurde sagte jeder, "das ist nicht James Bond", "der kann die Rolle niemals verkörpern". Petitionen wurden gestartet, ablehnende Artikel verfasst, Daniel Craig wurde von allen Seiten kritisiert und angefeindet, zu Boykotten wurde aufgerufen. Jetzt, 15 Jahre später, gilt er als einer der besten Bonds aller Zeiten, hat den Charakter revolutioniert. James Bond ist jetzt menschlich, ist nicht mehr die unnahbare Tötungsmaschine, zeigt Gefühle, ist verletzlich, hat Tiefe, das MI6 ist nicht mehr unfehlbar, Großbritannien nicht unangreifbar. Vieles davon ist Daniel Craig zu verdanken.
Ich dachte mir bei der Vorstellung von Robert Pattinson auch "was will ich mit einem sensiblen, schmächtigen Vampir als Bruce Wayne, als Batman?!?".
Aber jetzt ist der perfekte Zeitpunkt, um Batman neue Charakterzüge zu verleihen und dem Franchise einen neuen Anstrich zu verleihen. Auch mit der Hilfe von Pattinson. Wir werden keinen Batman, wie ihn Ben Affleck und vor allem Christian Bale verkörpert haben, bekommen. Aber wir bekommen vielleicht einen völlig neuen Dark Knight, einen, den wir zuvor noch nicht gesehen haben. Wir sollten Robert Pattinson, wie ich es selbst getan habe, nicht auf seine Rolle in den schrecklichen Twilight Filmen reduzieren. Vielmehr sollte er die Möglichkeit erhalten, Batman neu zu definieren. Eben wie es Daniel Craig mit James Bond getan hat.
Vor 14 Jahren erfand Daniel Craig die Figur des James Bond neu. Nun endet Craigs Ära. Wir haben den 007-Darsteller während des Drehs getroffen.
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