Gurkensepp
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Die Xbox One ist ein Bayer – zumindest anteilig.
Jede Branche hat so ihre kleinen Geheimnisse. Das US-Gamingsystem Xbox One zum Beispiel – eigentlich ein Münchner Kindl? Zumindest haben acht Bayern Geburtshilfe geleistet. Das ist ziemlich genau ein Jahr her. Alles Gute zum Geburtstag!
Der Startschuss fiel am 22. November 2013. Über 110 Games wurden im ersten Jahr für das Gamingsystem Xbox One veröffentlicht. Menschen in aller Welt verbrachten über 2 Milliarden Stunden damit und sie erzielten dabei über 11 Milliarden Gamerscore-Punkte – das ist vergleichbar mit dem Toreschießen beim Fußball. Anschauliches Zahlenmaterial, das Microsoft unlängst anlässlich des ersten Geburtstag der Xbox One über soziale Netzwerke unter die Leute brachte.
Alles Gute zum Geburtstag. Über den Social-Media-Kanal Twitter gratulierten zahlreiche Videospielhelden der Xbox One zum Jahrestag. Foto: Microsoft
Das deutsche Xbox-Team: streng geheim?
Was kaum jemand über das System weiß, das in Redmond im äußersten Nordwesten der USA erdacht wurde: Der Weg zum Erfolg führt über Bayern. Genauer gesagt über Unterschleißheim, ein 26.000-Einwohner-Städtchen im Norden von München. Dort hat Microsoft seine deutsche Firmenzentrale. Hier kümmert sich ein achtköpfiges Team um das Wohl und Wehe der Xbox One in Deutschland.
Warum bloß ist die Existenz dieses Xbox-Einsatzkommandos so unbekannt? Wann immer in Medien oder sozialen Netzwerken von Xbox die Rede ist, fallen die Stichworte USA oder Redmond. Aber München? Dabei besteht die bayerische Xbox-Abteilung schon seit dem Jahr 2001. Stellt sich die Frage, warum sich das Team mit Eigenpublicity so sehr zurückhält. „Das hat einen ganz einfachen Grund. Bei uns steht das Produkt im Vordergrund. Wir zeigen unser Gesicht da, wo es Sinn macht, beispielsweise auf Events. Aktuell versuchen wir über verschieden Twitch-Streams ein bisschen mehr Flagge zu zeigen. Da stehen wir aber noch am Anfang“ erzählt Boris Gojic.
Boris Gojic: Gamer seit 1989. Kümmert sich heute bei Microsoft Xbox um PR, Social Media und den Kontakt zur Industrie.
Foto: Microsoft
Xbox in Bayern und der regionale Markt
Boris Gojic ist Gamer seit 1989. Da bekam er von seinem Vater einen Nintendo Gameboy geschenkt. Jahre später studierte er BWL mit Schwerpunkt Marketing und Wirtschaftsinformation. Währenddessen durfte er sich anhören, dass mit „diesen Spielen“ kein Geld zu machen sei. Doch er belehrte die Propheten eines Besseren. Boris kümmert sich seit über vier Jahren bei Microsoft Xbox um PR, Social Media und den Kontakt zur Industrie: „Ich bin die Schnittstelle zwischen Spieleherstellern und Xbox als Konsolenhersteller. Zusammen schnüren wir Pakete für den Einzelhandel, stimmen Werbemittel ab und sorgen dafür, dass Fans den größtmöglichen Spaß mit allen Spielen auf Xbox One und Xbox 360 haben. Außerdem bin ich der Ansprechpartner bei Anfragen, die Spielehersteller ebenso haben: Wenn sie Konsolen für Veranstaltungen brauchen oder Triviales, wie das aktuell gültige Logo.“
So sieht sie aus die Xbox One Konsole. Foto: Microsoft.
Ohne Boris und seine Kollegen gäbe es hierzulande Xbox One nicht in dieser Form. Die „Xbox Category“, so nennt sich die Abteilung in Unterschleißheim, ist für das Gesamtgeschäft Xbox in Deutschland zuständig. Sie bestimmt Warenverfügbarkeiten bei Händlern, ist für die Markenkommunikation ebenso zuständig wie für Presse- und Öffentlichkeitsarbeit. Das Team plant Strategien für den regionalen Markt: welche Produkte kommen zu welchen Preisen in welchen Stückzahlen in den Handel. „Das alles ist an Zielen ausgerichtet, die sich nach Umsatz, Profitabilität und Marktanteil definieren“, erzählt Boris Gojic.
Acht Menschen und regionale Entscheidungen
Boris´ Kollegen heißen Adnan Fakhuri, Marcel Kranz, Sascha Nagel und Malte Minke. Sie konzentrieren sich als Produktmanager auf Marktbeobachtung, Zahlenerfassung und Umsetzung von Marketingplänen für die Xbox One, das Vorgängermodell Xbox 360 und den Onlinedienst Xbox Live. Tilman Schröder beobachtet und begleitet die Vertriebskanäle, Florian Liewer überblickt als sogenannter Category Lead das große Ganze. „Außerdem haben wir regelmäßig Praktikanten im Team, die uns in allen Bereichen unterstützen“, erzählt Boris.
Das bayerische Xbox-Team in Unterschleißheim kümmert sich um Gamingpakete für Fußballinteressierte und anderes, was hier auf Interesse stößt: diesen Online-Adventskalender beispielsweise.
Foto: Richard Löwenstein
Zu tun gibt es eine Menge, bei durchschnittlich zehn Games-Neuerscheinungen monatlich allein für Xbox One. Einer der Reize am Job in der Spieleindustrie: Unterhaltungs-Software kreativ mitgestalten, Games verbringen Monate bevor sie in den Handel kommen. „Wir sehen die Produkte relativ früh im Prototypenstadium und überlegen, wie wir welche Features in unseren Markt integrieren können. Das hängt dann von technologischen und kulturellen Kriterien ab. Ein einfaches Beispiel wären lokale Spielepakete. Nicht jeder Titel läuft in jedem Land gleich. FIFA15 ist zum Beispiel im fußballverrückten Deutschland sehr wichtig. Deshalb haben wir uns hier ein Spielepaket überlegt, das es in den USA nicht gibt“, sagt Boris.
Globale Weichenstellungen obliegen dem Mutterhaus in USA. Dort wird auch die Konsole weiter entwickelt. In Bayern fallen eher regional bedeutsame Entscheidungen. „Was die Lokalisierung ins Deutsche angeht, sind wir stark in den Entwicklungsprozess eingebunden. Wie heißen die Menüpunkte auf Deutsch, wie die Sprachbefehle? Bei solche Sachen bestimmen wir mit. Außerdem reichen wir bei unserem Mutterhaus eine Liste mit Medienpartner ein, für die wir gerne eine App in das Dasboard der Xbox One integriert hätten. So sind Watchever, Maxdome und Sky dazugekommen.“
In Bewegung bleiben
Das neue Domizil ab Mitte 2016: Microsoft baut sich am Rande des Münchener Stadtteils Schwabing ein neues Zuhause.
Foto: GSP Architekten
Moderne Konsolen bleiben nicht was sie sind. Die Xbox One ist ein bewegliches Produkt. Über Systemaktualisierungen kommen ständig Funktionen dazu, es verändert sich die Art wie wir das System benutzen. Microsoft sagte der Xbox One zum Start einen Lebenszyklus von insgesamt zehn Jahren voraus. Jetzt also noch neun. Dem bayerischen Xbox-Team werden also in nächster Zeit nicht die Herausforderungen ausgehen. Ein bedeutendes Etappenziel: die große Umsiedlung. Microsoft baut sich in der Parkstadt Schwabing eine neue Heimat. Sieben Etagen, 26.000 Quadratmeter. Grundsteinlegung war Oktober 2014, Fertigstellung geplant für Sommer 2016. Dem Xbox-Team aus Unterschleißheim bleiben noch ein paar Wochen zum Packen der Umzugskartons.
Quelle: Die Xbox One ist ein Bayer - Mediennetzwerk Bayern
Jede Branche hat so ihre kleinen Geheimnisse. Das US-Gamingsystem Xbox One zum Beispiel – eigentlich ein Münchner Kindl? Zumindest haben acht Bayern Geburtshilfe geleistet. Das ist ziemlich genau ein Jahr her. Alles Gute zum Geburtstag!
Der Startschuss fiel am 22. November 2013. Über 110 Games wurden im ersten Jahr für das Gamingsystem Xbox One veröffentlicht. Menschen in aller Welt verbrachten über 2 Milliarden Stunden damit und sie erzielten dabei über 11 Milliarden Gamerscore-Punkte – das ist vergleichbar mit dem Toreschießen beim Fußball. Anschauliches Zahlenmaterial, das Microsoft unlängst anlässlich des ersten Geburtstag der Xbox One über soziale Netzwerke unter die Leute brachte.
Alles Gute zum Geburtstag. Über den Social-Media-Kanal Twitter gratulierten zahlreiche Videospielhelden der Xbox One zum Jahrestag. Foto: Microsoft
Das deutsche Xbox-Team: streng geheim?
Was kaum jemand über das System weiß, das in Redmond im äußersten Nordwesten der USA erdacht wurde: Der Weg zum Erfolg führt über Bayern. Genauer gesagt über Unterschleißheim, ein 26.000-Einwohner-Städtchen im Norden von München. Dort hat Microsoft seine deutsche Firmenzentrale. Hier kümmert sich ein achtköpfiges Team um das Wohl und Wehe der Xbox One in Deutschland.
Warum bloß ist die Existenz dieses Xbox-Einsatzkommandos so unbekannt? Wann immer in Medien oder sozialen Netzwerken von Xbox die Rede ist, fallen die Stichworte USA oder Redmond. Aber München? Dabei besteht die bayerische Xbox-Abteilung schon seit dem Jahr 2001. Stellt sich die Frage, warum sich das Team mit Eigenpublicity so sehr zurückhält. „Das hat einen ganz einfachen Grund. Bei uns steht das Produkt im Vordergrund. Wir zeigen unser Gesicht da, wo es Sinn macht, beispielsweise auf Events. Aktuell versuchen wir über verschieden Twitch-Streams ein bisschen mehr Flagge zu zeigen. Da stehen wir aber noch am Anfang“ erzählt Boris Gojic.
Boris Gojic: Gamer seit 1989. Kümmert sich heute bei Microsoft Xbox um PR, Social Media und den Kontakt zur Industrie.
Foto: Microsoft
Xbox in Bayern und der regionale Markt
Boris Gojic ist Gamer seit 1989. Da bekam er von seinem Vater einen Nintendo Gameboy geschenkt. Jahre später studierte er BWL mit Schwerpunkt Marketing und Wirtschaftsinformation. Währenddessen durfte er sich anhören, dass mit „diesen Spielen“ kein Geld zu machen sei. Doch er belehrte die Propheten eines Besseren. Boris kümmert sich seit über vier Jahren bei Microsoft Xbox um PR, Social Media und den Kontakt zur Industrie: „Ich bin die Schnittstelle zwischen Spieleherstellern und Xbox als Konsolenhersteller. Zusammen schnüren wir Pakete für den Einzelhandel, stimmen Werbemittel ab und sorgen dafür, dass Fans den größtmöglichen Spaß mit allen Spielen auf Xbox One und Xbox 360 haben. Außerdem bin ich der Ansprechpartner bei Anfragen, die Spielehersteller ebenso haben: Wenn sie Konsolen für Veranstaltungen brauchen oder Triviales, wie das aktuell gültige Logo.“
So sieht sie aus die Xbox One Konsole. Foto: Microsoft.
Ohne Boris und seine Kollegen gäbe es hierzulande Xbox One nicht in dieser Form. Die „Xbox Category“, so nennt sich die Abteilung in Unterschleißheim, ist für das Gesamtgeschäft Xbox in Deutschland zuständig. Sie bestimmt Warenverfügbarkeiten bei Händlern, ist für die Markenkommunikation ebenso zuständig wie für Presse- und Öffentlichkeitsarbeit. Das Team plant Strategien für den regionalen Markt: welche Produkte kommen zu welchen Preisen in welchen Stückzahlen in den Handel. „Das alles ist an Zielen ausgerichtet, die sich nach Umsatz, Profitabilität und Marktanteil definieren“, erzählt Boris Gojic.
Acht Menschen und regionale Entscheidungen
Boris´ Kollegen heißen Adnan Fakhuri, Marcel Kranz, Sascha Nagel und Malte Minke. Sie konzentrieren sich als Produktmanager auf Marktbeobachtung, Zahlenerfassung und Umsetzung von Marketingplänen für die Xbox One, das Vorgängermodell Xbox 360 und den Onlinedienst Xbox Live. Tilman Schröder beobachtet und begleitet die Vertriebskanäle, Florian Liewer überblickt als sogenannter Category Lead das große Ganze. „Außerdem haben wir regelmäßig Praktikanten im Team, die uns in allen Bereichen unterstützen“, erzählt Boris.
Das bayerische Xbox-Team in Unterschleißheim kümmert sich um Gamingpakete für Fußballinteressierte und anderes, was hier auf Interesse stößt: diesen Online-Adventskalender beispielsweise.
Foto: Richard Löwenstein
Zu tun gibt es eine Menge, bei durchschnittlich zehn Games-Neuerscheinungen monatlich allein für Xbox One. Einer der Reize am Job in der Spieleindustrie: Unterhaltungs-Software kreativ mitgestalten, Games verbringen Monate bevor sie in den Handel kommen. „Wir sehen die Produkte relativ früh im Prototypenstadium und überlegen, wie wir welche Features in unseren Markt integrieren können. Das hängt dann von technologischen und kulturellen Kriterien ab. Ein einfaches Beispiel wären lokale Spielepakete. Nicht jeder Titel läuft in jedem Land gleich. FIFA15 ist zum Beispiel im fußballverrückten Deutschland sehr wichtig. Deshalb haben wir uns hier ein Spielepaket überlegt, das es in den USA nicht gibt“, sagt Boris.
Globale Weichenstellungen obliegen dem Mutterhaus in USA. Dort wird auch die Konsole weiter entwickelt. In Bayern fallen eher regional bedeutsame Entscheidungen. „Was die Lokalisierung ins Deutsche angeht, sind wir stark in den Entwicklungsprozess eingebunden. Wie heißen die Menüpunkte auf Deutsch, wie die Sprachbefehle? Bei solche Sachen bestimmen wir mit. Außerdem reichen wir bei unserem Mutterhaus eine Liste mit Medienpartner ein, für die wir gerne eine App in das Dasboard der Xbox One integriert hätten. So sind Watchever, Maxdome und Sky dazugekommen.“
In Bewegung bleiben
Das neue Domizil ab Mitte 2016: Microsoft baut sich am Rande des Münchener Stadtteils Schwabing ein neues Zuhause.
Foto: GSP Architekten
Moderne Konsolen bleiben nicht was sie sind. Die Xbox One ist ein bewegliches Produkt. Über Systemaktualisierungen kommen ständig Funktionen dazu, es verändert sich die Art wie wir das System benutzen. Microsoft sagte der Xbox One zum Start einen Lebenszyklus von insgesamt zehn Jahren voraus. Jetzt also noch neun. Dem bayerischen Xbox-Team werden also in nächster Zeit nicht die Herausforderungen ausgehen. Ein bedeutendes Etappenziel: die große Umsiedlung. Microsoft baut sich in der Parkstadt Schwabing eine neue Heimat. Sieben Etagen, 26.000 Quadratmeter. Grundsteinlegung war Oktober 2014, Fertigstellung geplant für Sommer 2016. Dem Xbox-Team aus Unterschleißheim bleiben noch ein paar Wochen zum Packen der Umzugskartons.
Quelle: Die Xbox One ist ein Bayer - Mediennetzwerk Bayern