23. Juli 1989.
Ein US Army Grenzstützpunkt irgendwo in Deutschland nahe der tschechoslowakischen Grenze. 1025.
Ein kleiner Transporter mit frischer Munition und etwas Verpflegung ist soeben aus dem nahe gelegenen Depot eingetroffen. Nachdem das Material entsprechend versorgt wurde, bekamen wir den Auftrag, in der Gegend Patrouille zu fahren. Also rüsteten wir unseren gepanzerten Humvee auf und machten uns auf, im Umfeld der Kaserne nach eventuellen Auffälligkeiten Ausschau zu halten.
1048. Wir waren gerade auf einer Landstraße unterwegs, als wir vor uns in der Ferne plötzlich mitten auf der Straße ein sowjetisches Geländefahrzeug erblickten. Die vierköpfige Besatzung war ausgestiegen und schien mit einer Landkarte, die auf der Motorhaube des UAZ lag, beschäftigt zu sein. Es kam nicht zum ersten Mal vor, dass sich eine sowjetische Patrouille verirrte und ein Stück weit hinter der Grenze landete. Also näherten wir uns vorsichtig und langsam weiter der Gruppe und dem Fahrzeug.
1051. Die sowjetischen Soldaten begannen damit, das Feuer auf unser Fahrzeug zu eröffnen. Mitten auf westdeutschem Bundesgebiet. Aus der Ferne waren plötzlich weitere Schüsse auf dem nahe gelegenen Flugfeld zu hören, der Lärm sowjetischer Dieselmotoren hallte über die Felder neben uns.
Das war keine verirrte Patrouille. Das war eine groß angelegte Offensive der Sowjetunion. Die Bundesrepublik Deutschland wird angegriffen.
Der kalte Krieg ist heiß geworden.