Michi2801
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Knapp fünf Jahre nach dem Erscheinen von The Elder Scrolls V: Skyrim für PC, PS3 und Xbox 360 veröffentlicht Bethesda eine grafisch verbesserte Version, womit endlich auch Besitzer einer Xbox One in die Weiten von Himmelsrand eintauchen können. Was sich seit der Erstveröffentlichung getan hat und welche Neuerungen die Special Edition mit sich bringt, erfahrt ihr in unserem Test.
Hinweis: Das Review bezieht sich auf die Schlüsselmerkmale der Special Edition und nicht auf sämtliche Inhalte, die bereits seit 2011 im Spiel enthalten sind. Daher wird auf eine Wertung am Ende verzichtet.
Anhang anzeigen 26883Bildquelle: YouTube/Bethesda Sorftworks
Immer noch das gleiche Himmelsrand
Inhaltlich hat sich nichts getan, außer, dass beim Kauf nun bereits alle drei Downloaderweiterungen mit inbegriffen sind. Man beginnt weiterhin als Gefangener, der im Laufe der Hauptgeschichte lernt, dass er auf eine bestimmte Weise eine Verbindung zu Drachen besitzt. Was Skyrim schon 2011 ausgezeichnet hat, trifft natürlich auch auf die verbesserte Version zu: die völlige Offenheit des Abenteuers. Spieler können von Anfang an jeden Fleck der Karte erkunden und sich dort verschiedenen Gruppierungen anschließen, die alle eine recht umfangreiche Questreihe bereitsstellen. Zufällig generierte Miniaufgaben sorgen außerdem dafür, dass man gefühlt keine Minute in der offenen Spielwelt herumlaufen kann, ohne dass irgendetwas um einen herum geschieht.
Leider hat sich an der Queststruktur nichts geändert, die schon vor fünf Jahren veraltet wirkte und zu großen Teilen langweilte. Das liegt unter anderem an der trockenen Präsentation. Immersion will einfach nicht entstehen, wenn unmotiviert klingende deutsche Sprecher statisch vor der eigenen Figur platzierte NPCs synchronisieren, die ohne jegliche Mimik und Gestik vom zwanzigsten Banditenversteck berichten. Dass der eigene Held zu jeder Zeit stumm bleibt, trägt zu diesem Umstand weiter bei. Spieler, die nicht an die Hand genommen werden müssen und sich ihr eigenes Abenteuer zurechtbasteln wollen, mag dies für etliche Stunden unterhalten. Wer mittlerweile allerdings Rollenspiel-Perlen wie The Witcher 3 gespielt hat, wird sich in Himmelsrand vermutlich schnell langweilen.
Natürlich brandet jetzt in vielen der Protest auf, dass man Skyrim doch nicht mit dem viel neueren Hexer vergleichen darf. Angesichts der Tatsache, dass Bethesda ihr Spiel zum Vollpreis verkauft, ist dies allerdings doch gerechtfertigt. Für einen geringeren Preis hätte man die Special Edition von The Elder Scrolls V: Skyrim als netten Fanservice ansehen können, der es auch dem letzten ermöglicht, endlich in das populäre Rollenspiel einzutauchen. Mit einer Veröffentlichung zum Vollpreis hingegen müssen auch Vergleiche mit der direkten Konkurrenz erlaubt sein.
Anhang anzeigen 26884Bildquelle: Bethesda Softworks
Verbesserungen der Special Edition
Die Neuerungen der Veröffentlichung beschränken sich auf kosmetische Aspekte. Das Spiel läuft nun endlich auch auf Konsolen in 1080p, wenn auch nur mit 30 Bildern pro Sekunde. Diese werden immerhin souverän gehalten, was einen großen Fortschritt zu den Versionen der älteren Konsolengeneration darstellt. Bei diesen verschlechterte sich die Framerate mit wachsender Spielzeit bis zu einem Wert, der vielen Spielern jeglichen Spaß am Spiel raubte. Ob ähnliche Probleme auch auf Xbox One auftreten, wird sich erst mit der Zeit zeigen.
Neben der höheren Auflösung liefert die Special Edition von Skyrim auf Xbox One bessere Texturen, Shader, neue Lichteffekte und eine dichtere Vegetation. Gerade letztere weiß in schummrigen Wäldern zu überzeugen und sorgt für eine dichtere Atmosphäre. Allerdings werden Büsche, Gräser und kleinere Pflanzen nur in einem begrenzten Bereich um die eigene Spielfigur geladen, weshalb die vielen offeneren Gelände der Spielwelt einiges an Charme einbüßen müssen. Wenn man auf einem dicht bewachsenen Hügel steht und den Blick in die Ferne schweifen lässt, möchte man einfach keine kahlen, matschigen Bodentexturen präsentiert bekommen.
Auffällig ist auch die neue Tiefenunschärfe, deren Intensität sich zum Glück in den Optionen regeln lässt. Diese gibt dem Spiel zwar einen imposant filmischen Look, doch lässt sie das Bild auch weniger scharf wirken, als es tatsächlich ist. Es stellt sich außerdem die Frage, warum die Xbox One Version im Gegensatz zur Version auf Playstation 4 einen in Vergleichsvideos klar erkennbaren Gelbstich hat, der nicht wirklich zur größtenteils kahlen und kalten Umwelt von Himmelsrand passt.
Anhang anzeigen 26882Bildquelle: Screenshot
Endlich Mods auf Konsolen!
Schön ist, dass Bethesda es endlich geschafft hat, auch Konsolenspielern den Zugang zu Mods zu ermöglichen, die maßgeblich zum Erfolg von Skyrim beigetragen haben. Gleichzeitig ist es schade, dass die Auswahl doch sehr begrenzt ist. Dennoch sorgen Survival-Mods wie „Frostfall“ dafür, dass man die eigene Spielerfahrung nach Belieben anpassen kann. „Frostfall“ fügt Auswirkungen der Umgebung auf die Spielfigur hinzu, was Skyrim einen Hauch mehr Realismus verleiht. Stürzt man sich in eiskalte Bäche, muss man mit Konsequenzen wie Unterkühlung rechnen, was wiederum die Attribute der Spielfigur zwischenzeitlich verschlechtert.
Auch Modifikationen wie „Phenderix Magic Evolved“ tragen dazu bei, die individuelle Spielerfahrung zu erweitern und zu verbessern. Die Mod fügt 350 neue Zaubersprüche zum Spiel hinzu, was die sonst recht eindimensionale Zaubermechanik des Spiels einen guten Schritt voran bringt. „Open Cities Skyrim“ sorgt hingegen dafür, dass störende Ladezeiten beim Betreten einer Stadt völlig wegfallen. Bewegt man sich auf ein Stadttor zu, lässt sich diese per Klick einfach öffnen und die Stadt sich ohne Verzögerung betreten. Mods wie diese werfen die Frage auf, warum Bethesda solche Änderungen nicht selbst einführen konnte.
Fazit
Die Special Edition von The Elder Scrolls V: Skyrim ist auf Konsole ein großer Reinfall. Sie demonstriert, wie altbacken die Spielmechaniken heute wirken und erweitert die ursprüngliche Version von 2011 lediglich um grafische Verbesserungen und eingeschränkten Support für Modifikationen - und das zum Vollpreis! Wer Skyrim noch nie gespielt hat und sich vom heute angestaubten Flair des Spiels nicht abschrecken lässt, sollte zugreifen, sobald der Preis etwas fällt. Alle diejenigen, die Skyrim bereits gespielt haben, sollten definitiv die Finger davon lassen.
Hinweis: Das Review bezieht sich auf die Schlüsselmerkmale der Special Edition und nicht auf sämtliche Inhalte, die bereits seit 2011 im Spiel enthalten sind. Daher wird auf eine Wertung am Ende verzichtet.
Anhang anzeigen 26883Bildquelle: YouTube/Bethesda Sorftworks
Immer noch das gleiche Himmelsrand
Inhaltlich hat sich nichts getan, außer, dass beim Kauf nun bereits alle drei Downloaderweiterungen mit inbegriffen sind. Man beginnt weiterhin als Gefangener, der im Laufe der Hauptgeschichte lernt, dass er auf eine bestimmte Weise eine Verbindung zu Drachen besitzt. Was Skyrim schon 2011 ausgezeichnet hat, trifft natürlich auch auf die verbesserte Version zu: die völlige Offenheit des Abenteuers. Spieler können von Anfang an jeden Fleck der Karte erkunden und sich dort verschiedenen Gruppierungen anschließen, die alle eine recht umfangreiche Questreihe bereitsstellen. Zufällig generierte Miniaufgaben sorgen außerdem dafür, dass man gefühlt keine Minute in der offenen Spielwelt herumlaufen kann, ohne dass irgendetwas um einen herum geschieht.
Leider hat sich an der Queststruktur nichts geändert, die schon vor fünf Jahren veraltet wirkte und zu großen Teilen langweilte. Das liegt unter anderem an der trockenen Präsentation. Immersion will einfach nicht entstehen, wenn unmotiviert klingende deutsche Sprecher statisch vor der eigenen Figur platzierte NPCs synchronisieren, die ohne jegliche Mimik und Gestik vom zwanzigsten Banditenversteck berichten. Dass der eigene Held zu jeder Zeit stumm bleibt, trägt zu diesem Umstand weiter bei. Spieler, die nicht an die Hand genommen werden müssen und sich ihr eigenes Abenteuer zurechtbasteln wollen, mag dies für etliche Stunden unterhalten. Wer mittlerweile allerdings Rollenspiel-Perlen wie The Witcher 3 gespielt hat, wird sich in Himmelsrand vermutlich schnell langweilen.
Natürlich brandet jetzt in vielen der Protest auf, dass man Skyrim doch nicht mit dem viel neueren Hexer vergleichen darf. Angesichts der Tatsache, dass Bethesda ihr Spiel zum Vollpreis verkauft, ist dies allerdings doch gerechtfertigt. Für einen geringeren Preis hätte man die Special Edition von The Elder Scrolls V: Skyrim als netten Fanservice ansehen können, der es auch dem letzten ermöglicht, endlich in das populäre Rollenspiel einzutauchen. Mit einer Veröffentlichung zum Vollpreis hingegen müssen auch Vergleiche mit der direkten Konkurrenz erlaubt sein.
Anhang anzeigen 26884Bildquelle: Bethesda Softworks
Verbesserungen der Special Edition
Die Neuerungen der Veröffentlichung beschränken sich auf kosmetische Aspekte. Das Spiel läuft nun endlich auch auf Konsolen in 1080p, wenn auch nur mit 30 Bildern pro Sekunde. Diese werden immerhin souverän gehalten, was einen großen Fortschritt zu den Versionen der älteren Konsolengeneration darstellt. Bei diesen verschlechterte sich die Framerate mit wachsender Spielzeit bis zu einem Wert, der vielen Spielern jeglichen Spaß am Spiel raubte. Ob ähnliche Probleme auch auf Xbox One auftreten, wird sich erst mit der Zeit zeigen.
Neben der höheren Auflösung liefert die Special Edition von Skyrim auf Xbox One bessere Texturen, Shader, neue Lichteffekte und eine dichtere Vegetation. Gerade letztere weiß in schummrigen Wäldern zu überzeugen und sorgt für eine dichtere Atmosphäre. Allerdings werden Büsche, Gräser und kleinere Pflanzen nur in einem begrenzten Bereich um die eigene Spielfigur geladen, weshalb die vielen offeneren Gelände der Spielwelt einiges an Charme einbüßen müssen. Wenn man auf einem dicht bewachsenen Hügel steht und den Blick in die Ferne schweifen lässt, möchte man einfach keine kahlen, matschigen Bodentexturen präsentiert bekommen.
Auffällig ist auch die neue Tiefenunschärfe, deren Intensität sich zum Glück in den Optionen regeln lässt. Diese gibt dem Spiel zwar einen imposant filmischen Look, doch lässt sie das Bild auch weniger scharf wirken, als es tatsächlich ist. Es stellt sich außerdem die Frage, warum die Xbox One Version im Gegensatz zur Version auf Playstation 4 einen in Vergleichsvideos klar erkennbaren Gelbstich hat, der nicht wirklich zur größtenteils kahlen und kalten Umwelt von Himmelsrand passt.
Anhang anzeigen 26882Bildquelle: Screenshot
Endlich Mods auf Konsolen!
Schön ist, dass Bethesda es endlich geschafft hat, auch Konsolenspielern den Zugang zu Mods zu ermöglichen, die maßgeblich zum Erfolg von Skyrim beigetragen haben. Gleichzeitig ist es schade, dass die Auswahl doch sehr begrenzt ist. Dennoch sorgen Survival-Mods wie „Frostfall“ dafür, dass man die eigene Spielerfahrung nach Belieben anpassen kann. „Frostfall“ fügt Auswirkungen der Umgebung auf die Spielfigur hinzu, was Skyrim einen Hauch mehr Realismus verleiht. Stürzt man sich in eiskalte Bäche, muss man mit Konsequenzen wie Unterkühlung rechnen, was wiederum die Attribute der Spielfigur zwischenzeitlich verschlechtert.
Auch Modifikationen wie „Phenderix Magic Evolved“ tragen dazu bei, die individuelle Spielerfahrung zu erweitern und zu verbessern. Die Mod fügt 350 neue Zaubersprüche zum Spiel hinzu, was die sonst recht eindimensionale Zaubermechanik des Spiels einen guten Schritt voran bringt. „Open Cities Skyrim“ sorgt hingegen dafür, dass störende Ladezeiten beim Betreten einer Stadt völlig wegfallen. Bewegt man sich auf ein Stadttor zu, lässt sich diese per Klick einfach öffnen und die Stadt sich ohne Verzögerung betreten. Mods wie diese werfen die Frage auf, warum Bethesda solche Änderungen nicht selbst einführen konnte.
Fazit
Die Special Edition von The Elder Scrolls V: Skyrim ist auf Konsole ein großer Reinfall. Sie demonstriert, wie altbacken die Spielmechaniken heute wirken und erweitert die ursprüngliche Version von 2011 lediglich um grafische Verbesserungen und eingeschränkten Support für Modifikationen - und das zum Vollpreis! Wer Skyrim noch nie gespielt hat und sich vom heute angestaubten Flair des Spiels nicht abschrecken lässt, sollte zugreifen, sobald der Preis etwas fällt. Alle diejenigen, die Skyrim bereits gespielt haben, sollten definitiv die Finger davon lassen.