Michi2801
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Wie angekündigt hatten wir die Gelegenheit, die Elex-Entwickler Piranha Bytes auf der Gamescom in Köln zu einem privaten Plausch inklusive Präsentation des Spiels zu treffen. Welche Informationen zum Spiel wir aus unseren Gesprächspartnern herauskitzeln konnten und welchen Eindruck Elex bei unserer Anspielsession machte, verraten wir euch in unserer Vorschau.
Anhang anzeigen 30045Bildquelle: Piranha Bytes/THQ Nordic
Unsere Gesprächspartner waren Harald Iken und Amadeus Weidman, beide langjährige Angestellte bei Piranha Bytes, beide Storywriter und Game Designer. Elex ist das neueste Projekt des ambitionierten und traditionsreichen deutschen Entwicklerstudios aus Essen. Nach der Gothic- und Risenreihe wollte man sich ein wenig vom Fantasy-Setting lösen. Herausgekommen ist ein Hybrid, genauer gesagt eine postapokalyptische Science-Fantasy-Welt. Klingt verrückt? Ist es auch!
Das neue Setting verspricht viele interessante Ansätze, die man so in keinem anderen Spiel gesehen hat. Der Hintergrund ist ein Meteoriteneinschlag, der große Teile der Welt zerstört hat, gleichzeitig aber das Element Elex verbreitete. Dieses verleiht Menschen besondere Fähigkeiten auf Kosten des Verlusts ihrer Emotionen und gilt in Form von Elexit als Universalwährung. Ein Aspekt der Charakterentwicklung ist beispielsweise, dass der spielbare Hauptcharakter durch die Einnahme von Elex zwar stärker wird, aufgrund seiner Wesensveränderung aber auf feindlich gesinnte NPCs stoßen wird.
Fraktionen und ihre Eigenheiten
Im Laufe des Spiels schließt man sich einer von drei Fraktionen an, die nicht nur die Story, sondern auch erlernbare Fähigkeiten, käufliche Waffen und ähnliches beeinflussen. Die Fraktionen stehen symbolisch für das Aufeinandertreffen von Science Fiction und Fantasy: Während eine der drei Gruppierungen beispielsweise eher auf Schwerter und Magie setzt, fokussiert sich eine andere auf Technologie und damit sogar Schusswaffen. Trotz der Möglichkeit, Gewehre und sogar Raketenwerfer einzusetzen, wurde uns allerdings versichert, dass der Fokus wie in bisherigen Spielen des Entwicklers auf dem Nahkampf liegt.
Bei diesem hat man sich ein wenig an der Souls-Reihe bedient. So gibt es beispielsweise eine Ausdauerleiste, deren Verbrauch man im Blick haben sollte. Beim Anspielen sind wir mehrfach gestorben, da keine Ausdauer mehr zum Ausweichen übrig war. Fernkampfwaffen können nur begrenzt verwendet werden, da Munition rar gesäht ist und ihr sie als Spieler in der Regel mehr oder minder aufwendig craften müsst. Unser Eindruck des Kampfsystems war, dass es solide Unterhaltung bietet und genug Tiefe, dass jeder seinen favorisierten Spielstil finden kann. Den Souls-Vergleich solltet ihr übrigens nicht zu sehr gewichten. Trotz übernommener Elemente ist Elex keinesfalls ein Klon des mittlerweile beliebten Spielkonzepts.
Anhang anzeigen 30046Bildquelle: Piranha Bytes/THQ Nordic
Eine lebendige Spielwelt
Monster, die ihr auf eurer Reise durch die rund 1,5 mal so große Karte wie der von Gothic 3 besiegt, werden übrigens nicht wiederbelebt. Lediglich einige kleinere Gegner erscheinen nach etwa 10 Stunden Spielzeit erneut, damit die Welt nach exzessiven Jagden nicht allzu leer erscheint. Habt ihr Schwierigkeiten beim Kampf, könnt ihr verschiedene Begleiter rekrutieren. Zu diesen könnt ihr darüber hinaus Beziehungen aufbauen und sogar mit der ein oder anderen Person ins Bett hüpfen. Ob dieses Feature allerdings neben dem Unterhaltungsfaktor Auswirkungen auf das Gameplay haben wird, bleibt abzuwarten.
Die Welt, in der ihr euch bewegt, bietet verschiedene Zonen, die sich, wie es sich bei einem ordentlichen Rollenspiel gehört, klar voneinander unterscheiden. Kreaturen und NPCs, auf die ihr trefft, führen ein Eigenleben und interagieren mit ihrer Umwelt. Hat eine Felsformation oder ein besonders eindrucksvolles Gänseblümchen in der Ferne euer Interesse geweckt, könnt ihr euch mithilfe eures Jetpacks auf den Weg dorthin machen. Vertical Exploration lautet hier das Stichwort, das größtmögliche Freiheit beim Erkunden der Welt verspricht. Jetpacks dienen übrigens auch als Mittel in Kämpfen: Wird es brenzlig, könnt ihr euch auch in der Vertikalen Luft verschaffen. Wollt ihr schließlich einmal schnell von A nach B kommen, könnt ihr eine Schnellreisefunktion in Form von Portalen nutzen.
Klassisches Fortschrittsystem wie in Gothic
Habt ihr genügend Nebenaufgaben abgeschlossen und Monster geschlachtet, steigt ihr wie in anderen Rollenspielen eine Stufe auf. Wie schon zu Zeiten von Gothic erhaltet ihr dadurch Lernpunkte, die ihr bei verschiedenen Lehrern in der Spielwelt in neue Fähigkeiten investieren könnt. Dass sich Lehrer zusätzlich mit einer ordentlichen Summe vergüten lassen, muss wohl kaum erwähnt werden. Apropos Nebenaufgaben: Die beiden Entwickler haben uns versichert, dass es sich nicht nur um Suche-Bringe-Töte-Aufgaben handeln wird. Bei unserer Anspielsession konnten wir dies leider nicht überprüfen, da wir uns lediglich frei in einem recht kleinen Areal bewegen konnten, in dem verschiedene Gegnerarten ihr Unwesen trieben.
Was wir dort auch noch nicht sehen konnten, war der dynamische Tag- und Nachtwechsel, der heute gewissermaßen zum guten Ton gehört. Was wir aber festgestellt haben, war, dass Elex verdammt schwierig ist. Die Entwickler sprechen von einer Gothic-Lernkurve, die aus unserer Erfahrung ein spannendes Spielerlebnis mit vielen Erfolgserlebnissen verspricht. Fakt ist aber, dass wir bislang hauptsächlich auf den Hintern gefallen sind, was nicht unbedingt etwas schlechtes heißt. Für RPG-Noobs wie uns gibt es schließlich auch verschiedene Schwierigkeitsgrade, die von einem Erlebnis, das einem Spaziergang durch den Park gleicht, bis hin zu schier unüberwindbaren Herausforderungen reichen sollen.
Technische Abstriche trotz guter Atmosphäre
Bei all dem Lob muss auch Raum für Kritik sein. Diese spielt sich bei Elex hauptsächlich auf technischer Ebene ab. Das Team hinter Elex ist verhältnismäßig klein. Nur rund 30 Menschen arbeiten unter Hochdruck an dem Rollenspiel. Dass es daher technisch nicht mit Genregrößen wie The Witcher 3 und Horizon Zero Dawn mithalten kann, ist klar. Mimik und Gestik wirken oft etwas hölzern, Kampfanimationen hingegen teilweise hektisch. Die Spielwelt ist zwar toll designt, kann grafisch aber keinen Wow-Effekt bei uns heraufbeschwören. Schön ist aber, dass das Spiel auf Xbox One X in nativer 4K-Auflösung laufen wird und keine Mikrotransaktionen beinhaltet.
Die grafischen Abstriche fallen aber nicht groß ins Gewicht, da man merkt, wieviel Herzblut in diesem einzigartigen Rollenspiel steckt. Elex weckt nostalgische Erinnerungen an zwei der besten Rollenspiele aller Zeiten, Gothic und Gothic 2, kann sich aber gleichzeitig mit seinem einzigartigen Setting genug Individualität bewahren, um nicht auf Nostalgie reduziert zu werden. Wir sind jedenfalls mehr als gespannt, wie rund sich das fertige Spiel anfühlen wird, das am 17. Oktober unter anderem für Xbox One und Xbox One X erscheinen wird und rund 60 Stunden Spielzeit bieten soll. Fans früher Rollenspiele werden hier sicherlich ihren Spaß haben!
PS: Wir hatten euch die Gelegenheit gegeben, uns Fragen mit auf den Weg zu geben. Wir haben auch die eng gefasstesten gestellt und meistens Antworten bekommen: Lieber "woliver23", wir müssen dich enttäuschen. Wildschweine wird es keine geben!
Anhang anzeigen 30045Bildquelle: Piranha Bytes/THQ Nordic
Unsere Gesprächspartner waren Harald Iken und Amadeus Weidman, beide langjährige Angestellte bei Piranha Bytes, beide Storywriter und Game Designer. Elex ist das neueste Projekt des ambitionierten und traditionsreichen deutschen Entwicklerstudios aus Essen. Nach der Gothic- und Risenreihe wollte man sich ein wenig vom Fantasy-Setting lösen. Herausgekommen ist ein Hybrid, genauer gesagt eine postapokalyptische Science-Fantasy-Welt. Klingt verrückt? Ist es auch!
Das neue Setting verspricht viele interessante Ansätze, die man so in keinem anderen Spiel gesehen hat. Der Hintergrund ist ein Meteoriteneinschlag, der große Teile der Welt zerstört hat, gleichzeitig aber das Element Elex verbreitete. Dieses verleiht Menschen besondere Fähigkeiten auf Kosten des Verlusts ihrer Emotionen und gilt in Form von Elexit als Universalwährung. Ein Aspekt der Charakterentwicklung ist beispielsweise, dass der spielbare Hauptcharakter durch die Einnahme von Elex zwar stärker wird, aufgrund seiner Wesensveränderung aber auf feindlich gesinnte NPCs stoßen wird.
Fraktionen und ihre Eigenheiten
Im Laufe des Spiels schließt man sich einer von drei Fraktionen an, die nicht nur die Story, sondern auch erlernbare Fähigkeiten, käufliche Waffen und ähnliches beeinflussen. Die Fraktionen stehen symbolisch für das Aufeinandertreffen von Science Fiction und Fantasy: Während eine der drei Gruppierungen beispielsweise eher auf Schwerter und Magie setzt, fokussiert sich eine andere auf Technologie und damit sogar Schusswaffen. Trotz der Möglichkeit, Gewehre und sogar Raketenwerfer einzusetzen, wurde uns allerdings versichert, dass der Fokus wie in bisherigen Spielen des Entwicklers auf dem Nahkampf liegt.
Bei diesem hat man sich ein wenig an der Souls-Reihe bedient. So gibt es beispielsweise eine Ausdauerleiste, deren Verbrauch man im Blick haben sollte. Beim Anspielen sind wir mehrfach gestorben, da keine Ausdauer mehr zum Ausweichen übrig war. Fernkampfwaffen können nur begrenzt verwendet werden, da Munition rar gesäht ist und ihr sie als Spieler in der Regel mehr oder minder aufwendig craften müsst. Unser Eindruck des Kampfsystems war, dass es solide Unterhaltung bietet und genug Tiefe, dass jeder seinen favorisierten Spielstil finden kann. Den Souls-Vergleich solltet ihr übrigens nicht zu sehr gewichten. Trotz übernommener Elemente ist Elex keinesfalls ein Klon des mittlerweile beliebten Spielkonzepts.
Anhang anzeigen 30046Bildquelle: Piranha Bytes/THQ Nordic
Eine lebendige Spielwelt
Monster, die ihr auf eurer Reise durch die rund 1,5 mal so große Karte wie der von Gothic 3 besiegt, werden übrigens nicht wiederbelebt. Lediglich einige kleinere Gegner erscheinen nach etwa 10 Stunden Spielzeit erneut, damit die Welt nach exzessiven Jagden nicht allzu leer erscheint. Habt ihr Schwierigkeiten beim Kampf, könnt ihr verschiedene Begleiter rekrutieren. Zu diesen könnt ihr darüber hinaus Beziehungen aufbauen und sogar mit der ein oder anderen Person ins Bett hüpfen. Ob dieses Feature allerdings neben dem Unterhaltungsfaktor Auswirkungen auf das Gameplay haben wird, bleibt abzuwarten.
Die Welt, in der ihr euch bewegt, bietet verschiedene Zonen, die sich, wie es sich bei einem ordentlichen Rollenspiel gehört, klar voneinander unterscheiden. Kreaturen und NPCs, auf die ihr trefft, führen ein Eigenleben und interagieren mit ihrer Umwelt. Hat eine Felsformation oder ein besonders eindrucksvolles Gänseblümchen in der Ferne euer Interesse geweckt, könnt ihr euch mithilfe eures Jetpacks auf den Weg dorthin machen. Vertical Exploration lautet hier das Stichwort, das größtmögliche Freiheit beim Erkunden der Welt verspricht. Jetpacks dienen übrigens auch als Mittel in Kämpfen: Wird es brenzlig, könnt ihr euch auch in der Vertikalen Luft verschaffen. Wollt ihr schließlich einmal schnell von A nach B kommen, könnt ihr eine Schnellreisefunktion in Form von Portalen nutzen.
Klassisches Fortschrittsystem wie in Gothic
Habt ihr genügend Nebenaufgaben abgeschlossen und Monster geschlachtet, steigt ihr wie in anderen Rollenspielen eine Stufe auf. Wie schon zu Zeiten von Gothic erhaltet ihr dadurch Lernpunkte, die ihr bei verschiedenen Lehrern in der Spielwelt in neue Fähigkeiten investieren könnt. Dass sich Lehrer zusätzlich mit einer ordentlichen Summe vergüten lassen, muss wohl kaum erwähnt werden. Apropos Nebenaufgaben: Die beiden Entwickler haben uns versichert, dass es sich nicht nur um Suche-Bringe-Töte-Aufgaben handeln wird. Bei unserer Anspielsession konnten wir dies leider nicht überprüfen, da wir uns lediglich frei in einem recht kleinen Areal bewegen konnten, in dem verschiedene Gegnerarten ihr Unwesen trieben.
Was wir dort auch noch nicht sehen konnten, war der dynamische Tag- und Nachtwechsel, der heute gewissermaßen zum guten Ton gehört. Was wir aber festgestellt haben, war, dass Elex verdammt schwierig ist. Die Entwickler sprechen von einer Gothic-Lernkurve, die aus unserer Erfahrung ein spannendes Spielerlebnis mit vielen Erfolgserlebnissen verspricht. Fakt ist aber, dass wir bislang hauptsächlich auf den Hintern gefallen sind, was nicht unbedingt etwas schlechtes heißt. Für RPG-Noobs wie uns gibt es schließlich auch verschiedene Schwierigkeitsgrade, die von einem Erlebnis, das einem Spaziergang durch den Park gleicht, bis hin zu schier unüberwindbaren Herausforderungen reichen sollen.
Technische Abstriche trotz guter Atmosphäre
Bei all dem Lob muss auch Raum für Kritik sein. Diese spielt sich bei Elex hauptsächlich auf technischer Ebene ab. Das Team hinter Elex ist verhältnismäßig klein. Nur rund 30 Menschen arbeiten unter Hochdruck an dem Rollenspiel. Dass es daher technisch nicht mit Genregrößen wie The Witcher 3 und Horizon Zero Dawn mithalten kann, ist klar. Mimik und Gestik wirken oft etwas hölzern, Kampfanimationen hingegen teilweise hektisch. Die Spielwelt ist zwar toll designt, kann grafisch aber keinen Wow-Effekt bei uns heraufbeschwören. Schön ist aber, dass das Spiel auf Xbox One X in nativer 4K-Auflösung laufen wird und keine Mikrotransaktionen beinhaltet.
Die grafischen Abstriche fallen aber nicht groß ins Gewicht, da man merkt, wieviel Herzblut in diesem einzigartigen Rollenspiel steckt. Elex weckt nostalgische Erinnerungen an zwei der besten Rollenspiele aller Zeiten, Gothic und Gothic 2, kann sich aber gleichzeitig mit seinem einzigartigen Setting genug Individualität bewahren, um nicht auf Nostalgie reduziert zu werden. Wir sind jedenfalls mehr als gespannt, wie rund sich das fertige Spiel anfühlen wird, das am 17. Oktober unter anderem für Xbox One und Xbox One X erscheinen wird und rund 60 Stunden Spielzeit bieten soll. Fans früher Rollenspiele werden hier sicherlich ihren Spaß haben!
PS: Wir hatten euch die Gelegenheit gegeben, uns Fragen mit auf den Weg zu geben. Wir haben auch die eng gefasstesten gestellt und meistens Antworten bekommen: Lieber "woliver23", wir müssen dich enttäuschen. Wildschweine wird es keine geben!